Pädagogisches Konzept des Genossenschaftlichen Gymnasiums Speicher

Als kleines, familiäres Gymnasium sind wir eine Schule, in der jeder jeden kennt und keiner übersehen wird. Bei uns erreicht man das Abitur nach der 12. Klasse, weshalb wir eine reine Ganztagsschule sind. Daher ist es umso wichtiger, dass sich SchülerInnen, Sorgeberechtigte und Lehrkräfte regelmäßig austauschen, um auf die individuelle Entwicklung eines jeden Kindes und dessen Bedürfnisse zu schauen und diese zu berücksichtigen.

Unser Pädagogisches Konzept setzt sich aus unterschiedlichen Bausteinen zusammen, auf die wir als Schulgemeinschaft zurückgreifen, um jedes Kind in seiner Entwicklung zu stärken.

Allgemein

Eine Klasse umfasst maximal 20 Lernende, um eine kontinuierliche Arbeitsweise zu ermöglichen und jedem Kind eine intensive Förderung zu geben. Unsere Unterrichtsstunden umfassen 60 Minuten, deshalb haben unsere SchülerInnen in manchen Jahrgängen etwas mehr Unterricht in den Hauptfächern als vorgesehen. Der Unterricht richtet sich inhaltlich und vom Umfang nach den Curricula und Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz. Alle SchülerInnen entscheiden sich halbjährlich für eine Arbeitsgemeinschaft. Die AG-Zeiten sind in unseren Stundenplan integriert und bieten den Kindern somit feste Zeiten im Schulalltag, in denen sie sich ihren individuellen Interessen widmen. Die Lern- und Arbeitszeiten werden von unseren Fachlehrkräften betreut. Somit sind beim Erledigen der Hausaufgaben stets Ansprechpartner aus dem Unterricht vor Ort, die jedes Kind kennen und gezielt unterstützen können. Eine angenehme und passgenaue Lernatmosphäre auf den Lerninseln und in der Bibliothek soll das motivierende Erledigen aller Aufgaben unterstützen. Grundsätzlich können alle ohne weitere Aufgaben nach Hause gehen, sofern die Arbeitszeit sinnvoll genutzt wird. Dennoch lässt es sich nicht vermeiden, gelegentlich auch außerhalb des Ganztagsbetriebes zusätzliche Vorbereitungen für Klassenarbeiten, Referate bzw. Leistungsüberprüfungen zu Hause zu erledigen.

Orientierungsstufe

In der fünften Klasse führen wir das von SchulpsychologInnen des Landes Rheinland-Pfalz entwickelte und in vielen Schulen etablierte Programm zur Primärprävention durch. Es unterstützt die Kinder darin, sich selbst besser kennenzulernen und dient zudem dem Aufbau und der Festigung einer guten Klassengemeinschaft. Durchgeführt wird das Programm mit der Klassenleitung. Es gibt unterschiedliche Bausteine, in denen Übungen und Spiele durchgeführt werden, die sich teilweise auf eigens entwickeltes Material stützen. Die ersten Schritte des Programms unterstützen die Kinder in ihrer Selbstwahrnehmung und der Entwicklung ihrer Empathiefähigkeit. Später werden die Kinder in den Bereichen kommunikative Kompetenz und Beziehungsfähigkeit gestärkt. Am Ende werden die Themen Gefühls- und Stressbewältigung behandelt. Auf jede Einheit folgt eine Phase der Reflexion mit der gesamten Klasse.

Wir haben großes Interesse daran, dass die uns anvertrauten Kinder ihren Weg auch nach der sechsten Klasse am Gymnasium fortsetzen können. Deshalb tauschen sich alle Fachkolleg*innen in pädagogischen Konferenzen regelmäßig über alle Kinder aus. Hier geht es weniger um Leistungen und Schulnoten, sondern um Kompetenzen, die für einen erfolgreichen Weg auf dem Gymnasium hilfreich sind. Schüler*innen und Eltern erhalten auf der Grundlage dieser Konferenzen eine Rückmeldung und ein Gesprächsangebot, in dem individuelle Maßnahmen und Ziele besprochen werden können.

Das Lesen als eine der wichtigsten fachübergreifenden Kompetenzen zu fördern, haben wir uns auf die Fahne geschrieben. In der Orientierungsstufe ist die Leseförderung deshalb einmal wöchentlich im Stundenplan verankert. Diese Stunden sind mit einem erhöhten Betreuungsschlüssel bedacht, sodass nach einer Diagnose der Lesekompetenz in kleinen, homogeneren Gruppen gearbeitet werden kann. Auch die einzelnen Fächer haben Leitlinien entwickelt, wie sie die Lesekompetenz innerhalb ihres Unterrichtes fördern können.

Darüber hinaus ist es uns auch wichtig, eventuelle Schwierigkeiten in der Rechtschreibkompetenz der Lernenden frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Deshalb wird neben der Lesekompetenz auch die Rechtschreibkompetenz mittels eines standardisierten Tests in der Orientierungsstufe erfasst. Ergibt sich ein spezieller Förderbedarf in diesem Bereich, besteht für die Lernenden die Möglichkeit, an einer schulinternen Förderung teilzunehmen und dort zielgerichtet an ihren individuellen Defiziten zu arbeiten und Strategien zu deren Bewältigung zu erlernen.

Um das selbstständige, zielgerichtete Arbeiten auszubilden, findet in den Klassen 5 und 6 einmal wöchentlich eine Stunde des Faches Lern- und Arbeitsmethoden statt. Hier werden Methoden erarbeitet und eingeübt, auf die die Kinder in ihrem Schulalltag zurückgreifen können. Das sind zum Beispiel Konzentrationsübungen, Strategien für die Vorbereitung auf Klassenarbeiten, Präsentationstechniken, der Umgang mit den Office-Programmen, oder der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Internet.

Im Laufe der Orientierungsstufe entscheiden wir, ob der weitere Weg auf dem Gymnasium die richtige Entscheidung für das jeweilige Kind ist. Als Grundlage ziehen wir Kriterien zur Schullaufbahnempfehlung heran, welche sich auf das pädagogische Konzept „Neues Haus des Lernens“ von Heinz Klippert stützen. Unser Pädagogisches Konzept kann als Weg zu den Kriterien gesehen werden. Die Kriterien werden den Sorgeberechtigten und SchülerInnen zu Beginn der fünften Klasse dargelegt und erklärt. Bevor eine Empfehlung für die Realschule plus ausgesprochen wird, findet ein Gespräch mit den Eltern statt.

Mittelstufe

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